„There and Back Again“ – „Hin und wieder zurück“ – so nennt die Hauptfigur in Tolkiens Hobbit seinen Reisebericht und so einfach ließe sich auch die Fahrt nach Monéteau zusammenfassen. Aber genau wie im Original ist dazwischen einiges passiert.
Beginn der Fahrt war früh morgens um 7:00 beim Feuerwehrhaus in Föhren. Dort wartete bereits, wie im Jahr zuvor, Markus Lemke mit seinem Bus. Wie das dann so üblich ist, wurde zunächst das Gepäck und auch Proviant verstaut und los ging die Fahrt. Am Parkplatz zwischen Edeka und Schwimmbad in Schweich stiegen dann die restlichen Teilnehmenden dazu und die Fahrt konnte weiter gehen. Damit hatten wir dann alle 36 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusammen und die Reise konnte richtig beginnen. Zunächst Richtung Luxemburg. Dort kamen wir wegen einer Baustelle auf der A1 in den Genuss einer kleinen Stadtrundfahrt durch die Hauptstadt. Wieder auf der Autobahn ging es bei der Aire de Bechem über die Grenze. Frankreich, wir kommen!
Frühstückspause war traditionell an der Basilique Notre-Dame de L'Epine in der Nähe von Chalons en Champagne. „Teile Dein Frühstück“, so lautet hier das Motto. Das heißt, dass jede und jeder etwas mehr dabeihat, als sie/er normalerweise isst und dies dann mit den anderen teilt. Bei den Schaumkuss-Brötchen wurden dann auch Kindheitserinnerungen wach.
Dieses Jahr hatte die Bäckerei schräg gegenüber der Kathedrale, im Gegensatz zu den Jahren zuvor, geöffnet. Schade, frisches französisches Baguette hätte sicher lecker geschmeckt. Ein paar haben die Gelegenheit dann dennoch genutzt, dort Baguette oder Leckereien aus der Patisserie einzukaufen. Und dann gab es noch eine freundliche Begegnung mit einer der dort tätigen Ordensschwestern, die sich erkundigte, wer denn diese große Gruppe, die dort an der Mauer kampiert, sei. Für das nächste Jahr haben wir nun eine Einladung, bei den Ordensschwestern im nahegelegenen Garten zu frühstücken.
Nach einer guten Dreiviertelstunde ging die Reise weiter und etwas mehr als eine Stunde später machten wir erneut Halt: Troyes. Sehenswert sind dort die Markthallen und zumindest samstags findet auch vor den Hallen ein Markt statt. In den Markthallen wird vor allem kulinarisches wie z.B. Fisch und Käse angeboten, aber man findet dort auch Kaffee und auch Chocolatiers haben einen Stand mit einem verführerischen Angebot. Die kleine, aber feine Altstadt von Troyes ist von Fachwerkhäusern und engen Gassen charakterisiert, in denen sich zahlreiche Restaurants, Cafés und Crêperien finden. Gelegenheit also, einen Kaffee zu trinken oder zu Mittag zu essen.
Auf zur Schlussetappe nach Monéteau. Nicht ganz, sondern zunächst nach Auxerre, der Hauptstadt des Départements Yonne, benannt nach dem gleichnamigen Fluss, der sowohl durch Auxerre als auch durch Monéteau fließt. Die beiden Orte grenzen direkt aneinander und man muss schon fast die Ortsschilder lesen, um zu merken, dass man sich im jeweils anderen Ort befindet.
In Auxerre wurden wir von Jean-Jaques von der AJ Monéteau empfangen. Zunächst aber beeindruckte der Blick vom Parkplatz aus auf die Yonne und die dahinter liegende Altstadt, die sich an den Hang schmiegt. Auxerre feierte an dem Tag zu ersten Mal das Fest zu Ehren des Cadet Rousselle, einem wohl seinerzeit exzentrischen Zeitgenossen, und es waren Verkaufsstände aufgebaut und es fanden auch Darbietungen statt.
Jean-Jaques führte uns durch die Gassen der Stadt und es gab viel zu sehen. Den Abschluss der Tour bildete die Besichtigung der Abbaye Saint-Germain. Beeindruckend ist der unterirdische Teil der Krypta mit den frei gelegten Ausgrabungen, über die man auf einem gläsernen Boden geht.
Auf nach Monéteau zu den Gastfamilien beziehungsweise für die Teilnehmenden, die nicht in Gastfamilien übernachten, ins Hotel. Bis auf eine Diskussion über das mitgebrachte 30 Liter Bierfass gibt es hier nichts Spannendes zu berichten. Als Hotel hatte Daniel das Campanile ausgesucht. An der Rezeption wurde dann die Verteilung auf die Zimmer vorgenommen, unter Zuhilfenahme von Händen und Füßen bei der Kommunikation. Andrea und Daniela hatten zunächst leider Pech mit ihrem zugeteilten Zimmer; da hatte der Zimmerservice wohl das Saubermachen vergessen und die Spuren der vorherigen Gäste waren noch vorhanden. Aber Peter hat sich sofort gekümmert und die beiden bekamen ein neues Zimmer.
Das Abendessen war, wie jedes Jahr, super organisiert und es waren neben den Gastfamilien viele französische Freunde anwesend. Zu essen gab es Nudelsalat als Vorspeise und Spaghetti mit zweierlei Soße als Hauptgang – der Name Pasta Party kommt nicht von ungefähr – sowie eine Tarte als Nachtisch und natürlich Käse. Während und nach dem Essen war Zeit für Gespräche. Begleitet wurde der Abend musikalisch von einer 2-Mann-Combo, unterstützt durch zwei – “Gastauftritte“ aus dem Publikum. Es wurden hauptsächlich französische Chansons dargeboten, bei denen die französischen Freunde kräftig mitsingen konnten – es ist aber eine Bereicherung, bei einer solchen Gelegenheit mal aus seiner deutschen Musik-Blase zu kommen und mit ein Grund, warum die Städtepartnerschaften so wichtig sind und es sich lohnt, sie zu pflegen. Irgendwann vor Mitternacht war dann plötzlich allgemeine Aufbruchstimmung. Schließlich wollten viele am nächsten Tag ja den Halbmarathon oder den 13 km Marche bestreiten.
Die Hotelübernachtenden trafen sich am nächsten Morgen gegen 7:00 Uhr zum Frühstück, schließlich sollte es kurz nach 8 Uhr in Richtung Stadthalle und Start und Ziel gehen. Außerdem warteten ja auch die Gruppenfotos – einmal ein Foto mit allen Teilnehmenden der LG und dann ein gemeinsames Foto mit den Lauffreunden der AJ Monéteau – vor dem Start darauf, gemacht zu werden. Ansonsten machte jede/jeder ihre/seine persönlichen Laufvorbereitungen mit Umziehen, Warmlaufen, nochmal Bio-Pause machen oder einfach auch nur Warten.
Für die Walkerinnen und Walker ging es dann fast pünktlich um 9 Uhr los. Die Teilnehmenden starteten in entgegengesetzter Richtung wie die Läuferinnen und Läufer eine halbe Stunde später.
Ab diesem Zeitpunkt kann man nicht viel berichten, jede und jeder der Teilnehmenden erlebte die jeweilige Strecke auf individuelle Art – teils allein, teils zu mehreren, teils Vollgas oder sich noch dabei unterhaltend. Die Stimmung entlang der Strecke war super und die Sportlerinnen und Sportler wurden immer wieder von den am Straßenrand stehenden Zuschauenden angefeuert. Die meisten Zuschauenden waren dabei hinter der Brücke über die Yonne, die die Läuferinnen und Läufer auf der kleinen Runde nach zirka 8 km passierten, um danach auf die restlichen 13 km zu gehen. Der Sänger vom Vorabend postierte sich auch an zwei Stellen der Strecke und feuerte mit seiner Musik die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an. Super. Alle Finisher durften nach dem Zieleinlauf ein Lunchpaket und, besonders wichtig, ihr Laufshirt zum Event als Erinnerung in Empfang nehmen; die zitronengelbe Farbe erinnert an das „Maillot Jaune“.
Die Siegerehrung fand dann um 13 Uhr im Skenet’Eau statt und wurde von Daniel moderiert. Mit Martin und Ferdi durften dann auch zwei von uns als erfolgreiche Teilnehmer auf die Bühne und ihren Preis entgegennehmen. Am Schluss wurde dann noch ein Gruppenfoto mit allen gemacht.
Natürlich fährt man nicht ohne Stärkung nach Hause und so trafen sich alle dann zum gemeinsamen Mittagessen. Es gab noch Nudelsalat vom Vorabend, aufgefüllt mit Kartoffelsalat und als Hauptgang eine Art Grillschinken mit Bohnen, Pilz Soße und Baguette sowie als Nachtisch noch mal Tarte. Und natürlich auch wieder Käse. Die französischen Freunde waren auch wieder zahlreich mit dabei, es wurden sogar zusätzliche Tische aufgestellt. Musik gab es aber diesmal keine. Das mitgebrachte 30 Liter Fass war dann irgendwann leer, aber es gab auch Wein und französisches Bier, wie am Abend zuvor.
Gegen 16 Uhr hieß es dann, Abschied von den Gastfamilien und Lauffreunden zu nehmen. Schade, da ja am nächsten Tag Feiertag war, aber der Busfahrer muss auch seine Zeiten einhalten und ist nach hinten raus, was die Lenkzeiten betrifft, begrenzt.
An dieser Stelle ein großes Lob an Markus, der uns sicher und entspannt nach Monéteau und wieder zurück (genau: „There and Back Again“) gebracht hat.
Nach einem so anstrengenden Tag verlief die Busfahrt dann etwas ruhiger als die Hinfahrt. Es wurden dennoch interessante und lange Gespräche geführt oder einfach auch nur entspannt.
Bei einem Zwischenstopp haben wir dann noch die Reste des für das Frühstück mitgebrachten Proviants gegessen. Danach ist dann nichts Interessantes mehr passiert. Irgendwann kamen wir in Schweich an, wo die dort am Samstag Zugestiegenen den Bus verließen und sich in alle Winde verstreuten. Der Rest war dann eine viertel Stunde später in Föhren und damit kam die Monéteau-Fahrt 2023 dann zum Ende.